Hypnose

Hypnose und Hypnosetherapie

Warum Hypnose ?

Trance oder Hypnose in meinem Verständnis ist ein ganz alltäglicher, für uns alle bekannter Zustand, in dem wir träumen, Fantasien nachgehen, uns an Vergangenes erinnern oder in die Zukunft denken.

Es ist gleichzeitig auch der allbekannte Zustand in dem wir viel Zeit verbringen und uns Geschichten erzählen, uns unserem vertrauten Muster entsprechend verhalten.

Für mich ist Hypnose (quasi die Technik) eine Anleitung, um in einen bekannten Zustand (Trance) einzutauchen. Wir können die verschiedenen Bestandteile des Musters erkennen und beschreiben. In diesem Prozess wird eventuell auch unsere Identifikation mit dem Muster erkenntlich. Wir können ausprobieren wie es ist Teile in der Trance zu verändern, quasi mit dem Traum zu spielen. In diesem Spiel gibt es immer etwas wichtiges zu lernen oder zu erkennen und das passiert von ganz alleine in und mit dem Unbewussten.

Wir können Trance nutzen, um zu einer tieferen Einsicht in uns selbst, unserem Wissen zu kommen, das eventuell andere Wünsche und Bedürfnisse hat, als das bewusste, gelernte Denken.

Das finde ich ein so sehr spannendes Feld: zu schauen, was es offenbart und sich darin leiten lassen zu dürfen, ohne irgendetwas wissen zu müssen.

Hypnose im Heilungsprozess

Wir können diese menschliche Fähigkeit nutzen um tiefer zu sinken, in die Verbundenheit mit uns selbst. Und auf ganz natürliche Weise können sich darin Sachen klären, Erkenntnisse eintreten, Heilung passieren, etwas gelernt oder abgeschlossen werden.

Es ist wie einen Traum zu Ende bringen zu dürfen oder dabei zuzusehen wie das passiert und die Erkenntnisse daraus in das heutige Leben einfliessen lassen zu können. Das kann so heilsam sein, so beruhigend und entspannend, sich dem hingeben zu dürfen, statt es bekämpfen oder unterdrücken zu müssen.

Es scheint mir wie ein natürlicher Teil des Lebens, der auf diese Weise voll ausgenutzt wird. Eintauchen zu dürfen um dann klarer und wacher hier zu sein in der Realität, im Jetzt. Der Prozess in diesem tiefer Sinken kann auch ganz unterschiedlich aussehen, hat keine bestimmte Form, der es bedarf. Mal im Liegen, mal im Sitzen, mit offenen oder geschlossenen Augen. Das Besondere ist das Annehmen von allem was kommt, kein Widerstand, keine Bewertung, alles wird integriert, darf Teil haben (auch der Widerstand und die Bewertung). Es ist wie wieder zu entdecken, wie es flutschen kann, wie leicht und natürlich es gehen kann, spielerisch, kreativ und überraschend. Immer wieder von Neuem. Nichts ist bekannt oder vorhersehbar. Es gibt keine Konventionen darin sondern nur Entdeckungen. So befreiend und wohltuend das zu erleben!

„Alles darf da sein?! Wo kämen wir denn da hin?“, magst du vielleicht denken. Das Ding ist halt, dass es so oder so da ist, ob wir uns dagegen wehren oder nicht. Wenn wir den Widerstand fallen lassen, uns auf das einladen, auf das einlassen was da ist, ist es mindestens weniger anstrengend. Und das bewirkt Wunder. Energie und Kraft wird frei und steht neu im Moment zur Verfügung. Und wir können auf natürliche Weise auf alles im Moment reagieren, statt aus alten Mustern heraus zu funktionieren.

Ich lade dich ein, das zu testen, auch jetzt gleich als kleines Experiment: was, wenn alles, was da ist gerade willkommen wäre? Wie würde sich das anfühlen? Wo und wie würdest du das spüren in diesem Moment? (Nimm dir einen Moment Zeit, das zu spüren, dich da hinein zu begeben.)

Es gibt ähnlich faszinierende Prozesse beispielsweise in Aufstellungsarbeit, Meditation oder dem Improtheater. Aus dem Improvisationstheater kenne ich folgende Übung: der anderen Person immer mit „Ja, genau“ zu antworten. Das garantiert einen Fluss im Spiel, immer wieder neuen Raum. Die eigenen Vorstellungen loszulassen, sich überraschen lassen zu dürfen was auftaucht, erlebe ich letztendlich immer wieder als wahnsinnig frisch, entlastend, befreiend und verbindend.

Nochmal ein kleines Experiment: wie fühlt es sich im Körper an, wenn du sagt „ja, genau!“ und wie fühlt es sich an zu sagen „nein, aber!“. Dabei geht es nicht darum überall nur noch einverstanden sein zu müssen oder keinen eigenen Willen mehr zu haben. Es geht darum mitzubekommen, wo ich durch Widerstand Trennung und Leid erzeuge für mich selbst ganz unabhängig von dem was in der Welt passiert.

Hypnose und Körperarbeit

Auch bevor ich Hypnosetherapie gelernt habe, gab es diesen Anteil, diese Einladung in der intuitiven Körperarbeit: das was auftaucht ist willkommen, darf da sein, kann gesehen und gespürt werden.

Jetzt mit den Werkzeugen der Hypnose- oder Trancearbeit ist es noch so viel klarer, diesen Weg gehen zu können, keinen Weg kennen zu müssen, nichts vorgeben zu müssen, sondern sich einfach überraschen lassen zu können und gleichzeitig bestimmte Angebote zur Heilung machen zu können.

Das Unbewusste kann diese Angebote aufgreifen oder selbst in die gewünschte, notwendige Richtung weitergehen. Wir müssen nichts lenken oder wissen, können uns führen lassen von dem was auftaucht und immer wieder überrascht sein von dem unendlichen Reichtum, der Fülle und Weisheit, die vorhanden ist und uns zur Verfügung steht. Und dabei ist das Unbewusste nicht etwas anderes als wir, es ist sogar noch viel näher und unmittelbarer als jede Persönlichkeit.

Mir scheint es, wie mich von meiner eigenen Weisheit leiten lassen zu dürfen. Eine Selbstverständlichkeit, die zur Verfügung steht. Sie plappert nicht so laut wie der Kopf und ist auch nicht zu greifen oder zu wiederholen. Sie ist in jedem Moment neu und frisch hier. Existiert nicht in Vergangenheit oder Zukunft.

Das schmeckt so lecker, ist so befriedigend, befriedend, auch wenn es im ersten Moment für den Kopf merkwürdig sein mag, falsch oder befremdlich.

Die Freiheit ausprobieren und mitgehen zu können mit dem, was kommt ist einfach genial und genial einfach. Mit der Zeit und der Übung kann es wieder zu einem regulären Teil von uns werden oder können wir ganz natürlich von dort leben ohne irgendetwas vergessen oder verlieren zu müssen, was wir schon in dieser Welt gelernt haben.

Es fühlt sich für mich an, wie eine natürliche Erweiterung in den unendlichen Raum, die Kreativität, die Sinnlichkeit und Frieden, ohne dass sich irgendetwas verändern muss. Einfach im Hier, im jetzigen Moment nicht in meiner Fantasie zu verschwinden, sondern mich ganz vom Hier schlucken zu lassen. Gewahrsein, das keine Worte hat, keine Grenzen, alles inbegriffen, alles still und friedlich.

Sein oder Präsenz im Moment mit dem was dann gerade da ist. Vielleicht Verbundenheit,  Ruhe, Entspannung und Geborgenheit, vielleicht etwas anderes. Willkommen in unserer Natur.

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